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Artikel: Wie kann man das Immunsystem von Kindern stärken?

Immunsystem stärken

Wie kann man das Immunsystem von Kindern stärken?

Unser Immunsystem leistet jeden Tag lebenswichtige Arbeit: Es schützt den Körper vor Eindringlingen wie Bakterien, Viren oder Pilzen. Funktioniert es einwandfrei, nehmen wir seine Arbeit überhaupt nicht wahr.

Wird es aber geschwächt, merken wir die Folge rasch, denn wir sind dann anfälliger für Infekte, fühlen uns schlapp oder werden ernsthaft krank. Oft sind dann Kinder ständig krank oder angeschlagen.

Gründe für ein geschwächtes Immunsystem gibt es viele. Details dazu findest Du in unserem Blogbeitrag Was passiert, wenn das Immunsystem geschwächt ist?

In diesem Artikel erfährst Du unsere Top-Tipps, um das Immunsystem Deiner Kinder bei seinen lebenswichtigen Aufgaben zu unterstützen.

Immunsystem und Ernährung – ein weitreichendes Thema

Die enorme Bedeutung eines funktionierenden Immunsystems wird uns in der Grippe- und Erkältungszeit noch deutlicher bewusst als sonst. Die Frage ist bloß: Was können wir für unsere Kinder unterstützend tun? Als häufigsten Tipp bekommst Du garantiert zu hören, auf eine gesunde Ernährung zu achten. Aber was ist darunter genau zu verstehen?

Kurz zusammengefasst gilt, dass die Vitamine A, B2, B6, B12, C, D und E zu einer normalen Funktion des Immunsystems beitragen. Außerdem tragen Zink, Kupfer, Eisen und Selen zu einem normalen Stoffwechsel bei und sollten ebenfalls in ausreichender Menge zugeführt werden.

Was passiert mit dem Immunsystem, wenn unser Organismus zu wenig Nährstoffe erhält?

Wir benötigen sowohl Makro- als auch Mikronährstoffe

Damit die Funktionen und Prozesse im Körper von Kindern und Erwachsenen reibungslos ablaufen, müssen wir mit der Nahrung Mikro- und Makronährstoffe aufnehmen.

Zu den Makronährstoffen zählen neben den Eiweißen (Proteinen) auch Fette und Kohlehydrate. Unser Organismus braucht sie für die Muskulatur, aber auch, um Zellen und Gewebe aufzubauen.

Für die Aufrechterhaltung der normalen Funktion des Immunsystems sowie der Stoffwechselprozesse sind Mikronährstoffe von besonderer Bedeutung. Der wohl bekannteste unter ihnen ist Vitamin C. Auch Mineralien, Spurenelemente, bestimmte Aminosäuren und ungesättigte Fettsäuren zählen zu dieser Gruppe.

Wie kommt es zu einem Mangel?

Die moderne Agrarwirtschaft, Monokulturen und Umweltverschmutzung belasten die Böden und entziehen ihnen wertvolle Mineralstoffe und Spurenelemente. Auf diese Weise angebautes Obst und Gemüse enthält deshalb weniger Nährstoffe als früher.1

buntes Gemüse

Da das Immunsystem seine lebenswichtige Aufgabe nur dann erfüllen kann, wenn genügend Nährstoffe verfügbar sind, greift der Körper auf vorhandene Reserven zurück. Gehen diese zur Neige und werden nicht mit der Nahrung wieder aufgefüllt, kommt es irgendwann zu einem Nährstoffmangel.

Eine Unterversorgung mit Nährstoffen bedeutet nicht automatisch einen Mangel

Ärzte und Wissenschaftler unterscheiden zwischen einem Nährstoffmangel und einer Nährstoffunterversorgung. Zur Beurteilung werden Referenzwerte herangezogen, die von den Ernährungsgesellschaften Deutschlands (Deutsche Gesellschaft für Ernährung, DGE), Österreichs (ÖGE) und der Schweiz (SGE) gemeinsam herausgegeben werden.

Die Referenzwerte gelten für gesunde Kinder und Erwachsene und berücksichtigen keine besonderen Umstände wie Krankheiten oder einen erhöhten Bedarf. Sie dienen zur Orientierung und Planung einer ausgewogenen Ernährung.

Wichtig zu wissen: Es handelt sich bei den Referenzwerten um Minimalwerte, um eine Unterversorgung zu vermeiden, und nicht um optimale Mengen.

Erreicht Dein Kind den empfohlenen Referenzwert nicht, sprechen wir zunächst von einer Unterversorgung. Das bedeutet jedoch nicht automatisch, dass ein Nährstoffmangel vorliegt. Hält diese Situation jedoch über einen längeren Zeitraum an, kann sich daraus ein Nährstoffmangel entwickeln.2

Wie äußert sich ein Mangel in Bezug auf unser Immunsystem?

Eine unzureichende Zufuhr an Nährstoffen kann dazu führen, dass unser Immunsystem geschwächt wird. Bei Kindern kann das zu wiederkehrenden Mittelohrentzündungen oder einer erhöhten Infektanfälligkeit führen. Auch wenn akute Erkrankungen einen schwereren Verlauf als üblich nehmen oder länger andauern, kann ein geschwächtes Immunsystem dahinterstecken.

Kranke Familie

Für weitere Informationen zum Thema geschwächtes Immunsystem empfehlen wir Dir unseren ausführlichen Blogartikel.

Welche Mikronährstoffe braucht das Immunsystem von Kindern?

Ein vielseitiger Mix an Nährstoffen ist ein wichtiges Fundament für Gesundheit und Wohlbefinden. Laut aktuellen Studienergebnissen sowie den Einschätzungen der European Food and Safety Authority (EFSA) tragen folgende Mikronährstoffe zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei: Vitamin A, Vitamin B6, Vitamin B12, Vitamin C, Vitamin D, Folsäure sowie die Mineralstoffe Zink, Selen, Eisen und Kupfer.

Im Folgenden gehen wir auf einige der Mikronährstoffe näher ein.

Zink

Einer wissenschaftlichen Veröffentlichung aus dem Jahr 2015 zufolge spielt Zink eine wichtige Rolle bei der Bildung von Antikörpern gegen krankmachende Bakterien und Viren. Während ein akuter Zinkmangel sowohl das angeborene als auch das erworbene Immunsystem in seiner Funktion beeinträchtigen kann, fördert ein chronischer Zinkmangel entzündliche Prozesse im Körper.3

Zink Lebensmittel

Wie eine 2013 veröffentlichte Studie von Wissenschaftlern der Ohio State University zeigt, wirkt Zink regulierend auf das angeborene Immunsystem. Aus den Ergebnissen schlossen die Autoren, dass während einer akuten Infektion ein erhöhter Zinkbedarf besteht.4

Eine wissenschaftliche Übersichtsarbeit der unabhängigen Organisation Cochrane ergab Folgendes: Die Einnahme von mindestens 75 mg Zink während der ersten 24 Stunden kann bei Erwachsenen die Dauer einer Erkältung um einen Tag verkürzen.5

Vitamin C

Bei Vitamin C (Ascorbinsäure) handelt es sich um das bekannteste Vitamin überhaupt. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung ist eine gute Vitamin C Versorgung wichtig für ein funktionierendes Immunsystem.6

Wissenschaftler der University of Otago in Neuseeland und der Firma Bayer Consumer Care Ltd. in Basel schreiben dem lebensnotwendigen Mikronährstoff folgende Eigenschaften zu:7

Vitamin C

  • ist ein starkes Antioxidans und ein Kofaktor von Enzymen, die Biomoleküle im Körper aufbauen und Gene regulieren,
  • trägt zur Immunabwehr bei, indem es verschiedene zelluläre Funktionen sowohl des angeborenen als auch des erworbenen Immunsystems unterstützt,
  • fördert Prozesse (Phagozytose genannt), bei denen Krankheitserreger unschädlich gemacht werden.

In ihrer wissenschaftlichen Veröffentlichung aus dem Jahr 2017 mit dem Titel Vitamin C und Immunfunktion geben die Forscher darüber hinaus Folgendes an:

„Ein Vitamin C Mangel führt zu einer Beeinträchtigung der Immunität und zu einer höheren Anfälligkeit für Infektionen. Infektionen wiederum wirken sich aufgrund verstärkter Entzündungen erheblich auf den Vitamin C Spiegel aus. Eine Supplementierung mit Vitamin C scheint geeignet zu sein, sowohl Infektionen der Atemwege als auch systemische Infektionen zu verhindern und zu behandeln.“7

Vitamin D

Streng genommen ist Vitamin D kein Vitamin, denn wir können es selbst produzieren: Unter Mithilfe des Sonnenlichts stellt der Körper 80 bis 90 Prozent der benötigten Menge her. Ein Aufenthalt in der Sonne für etwa 10 bis 15 Minuten pro Tag reicht für einen ausgewogenen Vitamin D Haushalt von Kindern aus.

Kind in der Sonne

Die restlichen 10 bis 20 Prozent holt sich der Körper über die Ernährung. Fettige Fische wie Hering, Makrele und Lachs sind gute Lieferanten für Vitamin D. Hühnereigelb und Leber weisen ebenfalls einen hohen Vitamin D Gehalt auf.

Pflanzliche Quellen wie Avocado oder Pilze enthalten Vitamin D2 (Ergocalciferol), welches nicht so gut wie Vitamin D3 (Cholecalciferol) vom Körper aufgenommen wird.

Vitamin D – Unterversorgung und Mangel

Zwischen Oktober und März ist die UVB-Strahlung der Sonne zu gering für eine ausreichende Vitamin D Produktion.8. Deshalb verwundert es nicht, dass bereits 2016 das Robert-Koch-Institut einen ausgeprägten Vitamin D Mangel bei 30,2 % der Bundesbürger feststellte.9

Ein moderates Defizit konnte bei 61,5 % der Studienteilnehmer festgestellt werden. Um einer Unterversorgung vorzubeugen, empfiehlt die DGE während der Herbst- und Wintermonate eine zusätzliche Supplementierung.10

Vitamin D trägt zur Erhaltung normaler Knochen, Zähne und der normalen Funktion des Immunsystems bei. Ein Vitamin D Mangel steht deshalb auch in direktem Zusammenhang mit einer erhöhten Infektanfälligkeit. Eine aktuelle wissenschaftliche Übersichtsarbeit beschreibt, dass Menschen mit einem niedrigen Vitamin D Spiegel (10 bis 20 nmol/l) bis zu 86 % mehr Infekte erleiden als Personen mit einer guten Vitamin D Versorgung.9,11

Weitere wichtige Informationen findest Du in unserem Artikel Vitamin D Mangel bei Kindern verhindern – wie geht das?

Vitamin A

Als erstes bekanntes Vitamin mit einer großen Bedeutung für den Menschen erhielt Vitamin A den Buchstaben A. In unserem Organismus kommt es in Form von Retinol, Retinal und Retinsäure vor, wobei Retinsäure die größte biologische Aktivität aufweist.12

Vitamin A ist vor allem an der Bildung von Schleimhäuten und Epithelgeweben beteiligt, welche die Atemwege, den Verdauungstrakt sowie die Harnwege auskleiden. Darüber hinaus spielt der entzündungshemmende Mikronährstoff eine wesentliche Rolle bei der Regulierung des Immunsystems.12,13

In einer Übersichtsarbeit aus dem Jahr 2022 stellten türkische Wissenschaftler einen Zusammenhang zwischen einer Unterversorgung mit Vitamin A und der Zunahme von Infektionskrankheiten in Entwicklungsländern her: „Es ist bekannt, dass die Anfälligkeit für Infektionen aufgrund eines Vitamin A Mangels zunimmt. Es wird davon ausgegangen, dass etwa 250 Millionen Vorschulkinder in Entwicklungsländern davon betroffen sind.“13

Der Darm – viel mehr als ein Verdauungsorgan

70 Prozent aller Immunzellen sitzen in Dünn- und Dickdarm, der überwiegende Teil der Abwehrreaktionen findet hier statt.14

Neben einer gesunden Ernährung mit regelmäßigen Fischgerichten und einem hohen Anteil an frischem Gemüse und Obst sollten Deine Kinder mehrmals in der Woche Buttermilch, Joghurt, Kefir, Sauerkraut und andere vergorene Produkte (Präbiotika) verzehren. Auf diese Weise verbessert sich das Darmmilieu, sodass sich gesunde Bakterien im Darm ansiedeln und das Immunsystem unterstützen wenn Kinder und Teenager ständig krank werden.

Näheres zu diesem Thema findest Du in unserem Artikel Probiotika für Kinder.

Welche weiteren Maßnahmen stärken das Immunsystem von Kindern

1. Ausreichend schlafen

Schon unsere Großeltern wussten: Wer zu wenig schläft, ist öfter krank. Diese alte Volksweisheit konnte mittlerweile durch wissenschaftliche Studien bestätigt werden.

Wissenschaftler der Universität Tübingen stellten fest: „Die Aktivierung des Immunsystems verändert den Schlaf, und der Schlaf wiederum wirkt sich auf den angeborenen und den adaptiven Teil des Abwehrsystems unseres Körpers aus.“15

Schlafendes Kind

Ein amerikanisches Forscherteam der University of California in San Francisco und der Carnegie Mellon University in Pittsburgh kam zu folgendem Ergebnissen: „Eine kürzere Schlafdauer wurde mit einer erhöhten Anfälligkeit für Erkältungen in Verbindung gebracht.“16

Nach Angaben der amerikanischen Gesundheitsbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) haben Kinder und Jugendliche etwa folgenden Schlafbedarf:17

Alter Schlafdauer pro Tag
0 bis 3 Monate 14 bis 17 Stunden
4 bis 12 Monate 12 bis 16 Stunden
1 bis 2 Jahre 11 bis 14 Stunden
3 bis 5 Jahre 10 bis 13 Stunden
6 bis 12 Jahre 9 bis 12 Stunden
13 bis 18 Jahre 8 bis 10 Stunden

Schlafbedarf von Kindern in verschiedenen Altersgruppen

Wenn Dein Kind schlecht einschlafen kann, sollte es vor dem Schlafengehen nicht mehr als eine Stunde fernsehen oder vor dem Computer beziehungsweise dem Smartphone verbringen. Laut japanischen Wissenschaftlern der Keio University School of Medicine in Tokyo strahlen diese Bildschirme nämlich Licht einer bestimmten Wellenlänge ab, das den Schlaf-wach-Rhythmus beeinflusst.18

2. So viel wie möglich an der frischen Luft bewegen

Wir wissen schon lange, dass sportliche Aktivitäten unser Immunsystem stärken. Im Jahr 2017 lieferten Wissenschaftler aus Deutschland und Spanien eine Erklärung für dieses Phänomen: Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft erhöht die Anzahl der natürlichen Killerzellen in unserem Organismus.19,20

Diese Gruppe von weißen Blutkörperchen erkennt körpereigene Zellen, die mit Viren infiziert sind, und tötet sie ab. Am besten machst Du mit der ganzen Familie drei Mal in der Woche für jeweils eine halbe Stunde Sport.

Besonders gut eignen sich Fahrradfahren, Wandern, Jogging oder Inlineskaten. Wenn einer Eurer Familienmitglieder erste Erkältungssymptome zeigt, sollte er lieber zu Hause bleiben, bis er wieder gesund ist.

3. Die Ausbreitung von Keimen verhindern

Potenzielle Krankheitserreger außerhalb des Körpers zu bekämpfen, stärkt nicht direkt die Abwehrkräfte. Trotzdem lässt sich auf diese Weise das Immunsystem Deines Sprösslings entlasten.

Kinder sollten sich angewöhnen, die Hände regelmäßig mit Seife zu waschen. Das gilt besonders:

      • vor und nach jeder Mahlzeit
      • nach dem großen und kleinen Geschäft
      • nachdem Haustiere gestreichelt wurden
      • wenn die Kleinen vom Spielen im Freien zurückkommen
      • nach der Heimkehr aus der Schule, dem Kindergarten oder der Kindertagesstätte

Damit sich Dein Kind schneller an regelmäßiges Händewaschen gewöhnt, sucht es sich am besten sein eigenes buntes Handtuch aus. Seife in einer lustigen Farbe oder Form und mit einem interessanten Duft macht das Waschen zu einem abwechslungsreichen Spiel. Für unterwegs eignen sich zum Abwischen der Hände Einwegtücher.

Auf ausreichende Küchenhygiene achten

Die Küche ist oftmals ein problematischer Ort: Auf Spülschwämmen vermehren sich Keime in Rekordzeit. Deshalb ist es wichtig, Spülschwämme und –bürsten regelmäßig auszutauschen und wiederverwendbare Lappen häufig zu waschen.

Achte auch darauf, die Arbeitsfläche und die Schneidbretter zu reinigen, vor allem nach der Zubereitung von rohem Geflügel oder Fisch (auch hier: Händewaschen nicht vergessen!). Diese Speisen müssen vor dem Verzehr gut durchgegart werden.

4. Zahnbürste öfter wechseln

Da die Zahnbürste in der Regel nur unter fließendem Wasser ausgespült wird, stellt sie eine optimale Brutstätte für Mikroorganismen dar. Wenn dann auch noch mehrere Bürsten in einem Zahnputzbecher stehen, verteilen sich die Bakterien und Viren schön gleichmäßig. Kein Wunder, dass sich nach und nach alle Familienmitglieder über ihre Zahnbürsten anstecken. Aus diesem Grund empfiehlt die Berufsvereinigung der Zahnärzte aus den USA und Kanada (Academy of General Dentistry), die Zahnbürste sofort zu wechseln, wenn ein Familienmitglied eine Erkältung bekommt.

5. Zu Hause keine sterile Umgebung schaffen

Auch Neugeborene haben bereits ein funktionsfähiges Immunsystem. Um den kindlichen Organismus effektiv schützen zu können, benötigt es als Sparringspartner Bakterien, Viren und andere Keime.

Selbst wenn mehrere Krankheitserreger auf einmal in den Körper gelangen, ist das nicht tragisch: Dank des Nestschutzes in den ersten Wochen besitzen die Kleinen eine ausreichende Immunität. Erst nach mehreren Monaten kommt es zu einem vollständigen Abbau der mütterlichen Antikörper.

Die eigenen Abwehrkräfte haben somit genügend Zeit, sich zu entwickeln. Mit jedem neuen Infekt lernt das Immunsystem und wird immer stärker. Manche Eltern sind übervorsichtig und sorgen zu Hause für eine möglichst sterile Umgebung.

Das ist keine gute Idee, denn der Organismus des Kindes muss sich mit den Keimen aus der Umgebung auseinandersetzen. In den ersten Lebensjahren können häufiger Erkältungen mit Fieber, Husten und Schnupfen auftreten. Nach Aussagen von naturheilkundlich arbeitenden Therapeuten ist das vollkommen normal und kein Grund, sich Sorgen zu machen.

Hinweis

Dieser Punkt widerspricht nur scheinbar dem Abschnitt über das Händewaschen. Es geht darum, dass der Körper Deines Kindes in Kontakt mit den natürlich vorkommenden Mikroorganismen bei Euch zu Hause tritt.

Wenn jedoch alle möglichen fremden Keime von den Händen über die Mund- und Nasenschleimhaut in den Körper gelangen, kann das Immunsystem schnell überlastet sein.

6. Mit den Kindern regelmäßig in die Sauna gehen

Hitze- und Kältereize aktivieren auf effektive Weise unser Immunsystem. Seit langer Zeit haben sich deshalb Saunagänge bewährt, die – regelmäßig durchgeführt – vor Erkältungskrankheiten schützen können.

Ein weiterer Vorteil ist das Schwitzen in der Sauna: Gewisse Schadstoffe und überschüssige Säuren werden aus dem Bindegewebe freigesetzt und über die Haut ausgeschieden. Das sorgt wiederum für eine Entlastung unseres Immunsystems. Dadurch kann der Organismus besser auf krankmachende Bakterien und Viren reagieren. Die gute Nachricht: Auch Kinder dürfen prinzipiell in die Sauna.

In öffentlichen Saunen sollten sie alt genug sein, um Darm und Blase unter Kontrolle zu halten. Am besten fragst Du an der Rezeption nach, welche besonderen Bestimmungen für Minderjährige sonst noch gelten.

Damit der Kreislauf der Kleinen nicht überfordert wird, gilt es einige Regeln zu beachten:

      • Je nach Alter und Saunaerfahrung können Kinder für etwa fünf bis zehn Minuten auf der untersten Bank (später auch auf der mittleren Bank) der Kabine Platz nehmen
      • Saunagänge nicht übertreiben (nicht zu lang und nicht zu heiß). Bei den ersten Besuchen genügt ein einziger Saunagang von drei bis fünf Minuten
      • Für jedes Kind sollte ein Erwachsener in der Saunakabine zuständig sein
      • Wenn sich das Kind unwohl fühlt oder ein kalter Schweißausbruch auftritt, muss die Kabine sofort verlassen werden
      • Nicht mit vollem Magen saunieren. Die letzte Mahlzeit sollte eineinhalb bis zwei Stunden zurückliegen
      • Keine Aufgüsse mitmachen
      • Nach dem Saunagang nicht unter die eiskalte Dusche oder ins Tauchbecken gehen
      • Stattdessen an der frischen Luft abkühlen und lauwarmes Wasser über die Beine gießen
      • Zwischen den Saunagängen viel trinken

7. Dein Kind vor Passivrauchen schützen

Zigarettenrauch ist für Kinder wesentlich schädlicher als für Erwachsene. Der Grund liegt darin, dass sie schneller atmen und ihr körpereigenes Entgiftungssystem sich noch nicht vollständig entwickelt hat.

No smoking

Laut aktuellen wissenschaftlichen Forschungsergebnissen der University of Nottingham (Großbritannien) und des Boston College (USA) erhöht Passivrauchen bei Kindern das Risiko, an Bronchitis, Mittelohrentzündungen oder Asthma zu erkranken.21,22

Um die Gesundheit der Kleinen zu verbessern, empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO), rauchfreie Zonen in öffentlichen Gebäuden und Restaurants einzurichten. Dadurch werden die Menschen ermuntert, mit dem Rauchen aufzuhören und belasten auch zu Hause ihre Kinder nicht mit Tabakrauch.23

8. Antibiotika und fiebersenkende Medikamente

Nach Ansicht von Heilpraktikern und Naturheilärzten werden heutzutage viel zu oft Antibiotika und Fieberzäpfchen oder andere fiebersenkende Medikamente bei Kindern eingesetzt. Nicht selten verschreiben Kinderärzte Antibiotika schon bei Erkältungen, grippalen Infekten und Halsschmerzen. Wissenschaftler sind sich einig, dass diese Mittel ausschließlich gegen Bakterien und nicht gegen Viren wirken.

Da die meisten Kinderkrankheiten durch Viren verursacht werden, können sie demnach keinen positiven Einfluss auf den Krankheitsverlauf haben. Ganz im Gegenteil: Nach Angaben von Wissenschaftlern des Max Delbrück Center für Molekulare Medizin (MDC) in Berlin zerstören Antibiotika wichtige Bestandteile der Darmflora.24

Hinzu kommt, dass nach häufigen Antibiotika-Behandlungen immer mehr krankmachende Bakterienstämme Resistenzen entwickeln und nicht auf die üblichen Therapien ansprechen.25,26

Als Folge wird es immer schwieriger, Mittelohrentzündungen und andere hartnäckige Infekte in den Griff zu bekommen. Am besten sprichst Du mit dem Kinderarzt über dieses Thema, damit er Antibiotika nur in wirklich notwendigen Fällen verschreibt. Sollte doch einmal die Einnahme eines Antibiotikums unumgänglich sein, ist es ratsam, im Anschluss daran die Darmflora wieder aufzubauen. Am besten informierst Du Dich bei einem Heilpraktiker oder bei Deinem Kinderarzt nach den Möglichkeiten einer Darmsanierung.

Ähnlich kritisch wie eine häufige Antibiotikagabe sehen naturheilkundlich arbeitende Therapeuten den häufigen Gebrauch von Fieberzäpfchen. Wenn ein Kind Fieber hat, arbeitet sein Immunsystem auf Hochtouren. Verabreicht man dann sofort ein fiebersenkendes Medikament, werden die körpereigenen Abwehrkräfte geschwächt.

In Einzelfällen kann das natürlich notwendig sein, um gefährliche Zustände zu verhindern. Aber sollte man wirklich bei jedem Infekt Fieberzäpfchen einsetzen?

Quellenangaben

[1] https://www.minimed.at/gesundheitsfenster/erkaeltung/immunsystem-mikronaehrstoffe/
[2] https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/
[3] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25462582/
[4] https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2211124713000168
[5] https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/53373/Wie-Zink-das-Immunsystem-im-Zaum-haelt
[6] https://www.dge.de/presse/pm/hilft-vitamin-c-gegen-erkaeltungen/
[7] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5707683/
[8] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/2839537/
[9] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8423507
[10] https://www.dge.de/uploads/media/DGE-Pressemeldung-aktuell-01-2012-Vitamin-D.pdf
[11] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21527855/
[12] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6162863/
[13] https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0985056221002156
[14] https://www.minimed.at/medizinische-themen/stoffwechsel-verdauung/darm-immunsystem/
[15] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30920354
[16] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4531403/
[17] https://www.cdc.gov/sleep/about_sleep/how_much_sleep.html
[18] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/31504080
[19] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28862198
[20] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28644246
[21] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3022703/
[22] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27283094
[23] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27853176
[24] https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Antibiotika-veraendern-Darmflora-232240.html
[25] https://www.cdc.gov/antibiotic-use/community/about/antibiotic-resistance-faqs.html
[26] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5775060/

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